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  KURDEN
 




WAS SIND KURDEN???






Das Bergvolk zwischen Mesopotamien und Kleinasien drohte oft in seiner Geschichte in Vergessenheit zu geraten – wenn es ins Rampenlicht trat, lag stets Unheil ueber dem eurasischen Kontinent. Das war so zu Zeiten der Perser, der Kreuzritter, der Mongolen und der Osmanen – und das ist auch jetzt so, im Zeichen des bevorstehenden Irakkrieges.
EM - Die Kurden sind eines der aeltesten Kulturvoelker der Erde. Schon vor ueber viertausend Jahren wurden sie in sumerischen Texten erwaehnt. In der Antike kannte man sie unter verschiedenen Namen – auf welche Weise schliesslich der Name „Kurde“ entstanden ist, darueber streiten sich die Gelehrten bis heute.

Zwischen dem biblischen Berg Ararat und dem Persischen Golf, von den Ufern des Tigris bis weit in den Iran hinein leben Kurden – mitten im Brennpunkt des Nahen Ostens. Ihr Siedlungsgebiet ist annaehernd so gross wie Deutschland. Es bildet die Landbruecke zwischen Russland und dem Persischen Golf – und damit dem Indischen Ozean. Zwei Drittel des irakischen Erdoels stammen aus kurdischem Boden.

Die Herkunft des Volkes liegt weitgehend im Dunkel der Geschichte
Die Herkunft des Volkes der Kurden liegt weitgehend im Dunkel der Geschichte verborgen. Sie beginnt nach grober Schaetzung irgendwann am Ende des zweiten Jahrtausends vor Chr. Mit der Einwanderung indogermanischer Arier nach dem Iran. In dem von Martin Strohmeier und Lale Yalin-Heckmann im Jahr 2000 herausgegebenen Buch ueber die Geschichte der Kurden heisst es dazu: „Die iranische Hochebene war seit alters her ein wichtiger Schnittpunkt zwischen dem Vorderen Orient und Zentralasien bzw. dem indischen Subkontinent sowie Schauplatz von Wanderungsbewegungen von Voelkern, die aus dem Osten kamen. Vermutlich sind die Vorfahren der Kurden um die Wende vom zweiten zum ersten Jahrtausend v. Chr. Im Zuge von Einwanderungswellen indogermanischer Arier nach West-Iran gekommen und haben sich mit der ansaessigen Bevoelkerung vermischt. Diese Region war Teil der altorientalischen Reiche der Sumerer, Assyrer, Urartaeer und Meder.“

Die kurdische Geschichte ist gepraegt von einer glanzvollen fruehen Vergangenheit, von tiefer Zerrissenheit, von Leid und Unterdrueckung. Die Kurden sind bis zum heutigen Tag ein Volk ohne eigenen Staat. Ihre Bevoelkerung ist aufgeteilt auf die Tuerkei, den Iran, den Irak, Syrien und auf kaukasische Gebiete der ehemaligen Sowjetunion.

Es gibt bis heute keine genaue geographische Definition von Kurdistan. Die Staaten, zu deren Territorien die kurdischen Gebiete gehoeren, versuchen mit allen Mitteln, eine solche Abgrenzung und Begriffsbildung erst gar nicht entstehen zu lassen. Doch auch wenn versucht wird die Existenz Kurdistans zu leugnen, existiert dennoch seit ueber tausend Jahren eine Region dieses Namens. In der Sprache der Perser bedeutete der Name Kurdistan auch ganz klar „Land der Kurden“. Damit wurde eine Provinz des persischen Reiches bezeichnet, in der die tuerkischstaemmigen Seldschuken herrschten. Vom 11. bis zum 13. Jahrhundert uebten sie die Macht ueber weite Teile des Vorderen Orients aus. Auch im Osmanischen Reich gab es eine Provinz mit dem Namen Kurdistan.

Erinnerungen an die indogermanische Vergangenheit der Kurden
Ueber die Vergangenheit der Kurden und ihre urspruenglichen Lebensformen gibt es wenig verlaessliche Quellen, wohl aber eine Fuelle von interessanten Indizien. „Die kulturellen Wurzeln der Vorfahren der Kurden liegen ueberwiegend in den altiranischen und altindischen Zivilisationen begruendet“, heisst es in der bereits zitierten Geschichte der Kurden von Strohmeier/Yalin-Heckmann. Ihre religioesen Anschauungen duerften auch heute noch in Spuren in den kurdischen Glaubensanschauungen vorhanden sein, schreiben die Autoren. Demnach wuerden sowohl eine gewisse Verehrung von Naturelementen wie Feuer und Wasser, als auch Reste aus den Lehren des persischen Religionsstifters Zarathustra im kurdischen religioesen Leben noch eine gewisse Rolle spielen. Die ueberwiegende Mehrheit der Kurden bekennt sich heute zum sunnitischen Islam, einer der beiden grossen Glaubensrichtungen innerhalb des Islams.

Erinnerungen an graue Vorzeiten halten die Kurden mit einer Art National-Legende aufrecht. Held ist ein Schmied, der den Tyrannen Zaehak erschlug, dem taeglich zwei Kinder geopfert werden mussten. „Ohne dass es dafuer historische Nachweise gaebe, datiert man in der kurdischen Nationalliteratur dieses Ereignis auf den 21. Maerz im Jahr 1234 vor Hedschra, der Flucht Mohammeds aus Mekka, was dem Jahr 612 v. Chr. Entspricht. Das Datum hat allerdings groesste geschichtliche Bedeutung. An jenem Tag naemlich wurde die assyrische Hauptstadt Ninive von den Medern erobert, als deren Nachfahren sich viele Kurden verstehen, und die assyrische Geschichte damit beendet.“ So schreibt Dr. Guenther Deschner in seinem Buch „Saladins Soehne“. Der Autor hat auf zahlreichen Reisen Kurdistan und die Kurden kennengelernt und packende Reportagen mitgebracht.

Deschner berichtet: „Alle Kurden, auch die im europaeischen oder amerikanischen Exil, feiern diesen Tag als Neujahr, als ‚Newroz‘. Es ist ein Tag, an dem man die besten Kleider anzieht. Die Frauen tragen bunte, weitgeschnittene, brokatartige Gewaender und ihren Goldschmuck. Es wird gut gegessen, gesungen und getanzt.“

„Auf den Berggipfeln und Anhöhen in Kurdistan“ schreibt Deschner, „leuchten am ‚Newroz‘-Abend zahlreiche Feuer in die Nacht hinein, genau wie die Fruehlings- und Osterfeuer im skandinavischen, deutschen und teils auch osteuropaeischen Raum“. Er vermutet, dass sie auf „indogermanische Einfluesse“ zurueckgehen. Deschner: „So wie der 21. Maerz als Tag- und Nacht-Gleiche auch bei Germanen, Kelten und Slawen als Fruehlingsbeginn gefeiert wurde und noch heute mit dem Fruehlingsbrauchtum des Osterfestes zusammenhaengt, ist auch das Neujahrsfest ‚Newroz‘ als Wechsel der Jahreszeiten zu verstehen.“

Schon immer war Kurdistan ein strategisch wichtiges Gebiet
Die Kurden leben seit jeher in einer Region Eurasiens, die von besonderer strategischer Bedeutung ist. In unserer Zeit sind es vor allem die Oelvorkommen, die Kurdistan interessant machen und der Wasserreichtum aus seinen Bergen. Auf beides moechten weder der Irak noch die Tuerkei verzichten. Die wichtigsten Oelfelder des Irak liegen in den Randgebieten Kurdistans bei den Staedten Kirkuk und Mosul. Im tuerkischen Ostanatolien um Batman wird ebenfalls auf kurdischem Gebiet Oel gefoerdert. Dies ist mit ein Grund, warum weder Tuerken noch Iraker die Kurden in einen eigenen Staat entlassen werden. Beide Laender wuerden dadurch riesige Reichtuemer verlieren. 

 
 
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